Rasensprenger im Dauereinsatz? Warum das mehr schadet als nützt.

Liebe Gartenfreunde,
der Rasensprenger – er steht bei vielen von uns im Schuppen und wird schon im April/Mai hervorgeholt wie ein alter Bekannter. Schnell angeschlossen, dann dreht er sich fleißig über Stunden, oft zur heißesten Zeit des Tages. Klingt bequem, sieht nach viel Engagement aus – ist aber leider alles andere als sinnvoll.
Viel Wasser, wenig Wirkung – und alle zahlen mit
Vielleicht hast du dir beim Anblick eines stundenlang laufenden Sprengers schon mal die Frage gestellt: Wer bezahlt eigentlich den Strom für die Pumpe? Die Antwort ist einfach: Wir alle.
In unserer Anlage wird der Brunnen und somit die Wasserversorgung über zwei Gemeinschaftspumpen betrieben. Eine in der Nordanlage und eine in der Südanlage. Diese laufen mit Strom – und der fließt nicht gratis. Die Kosten landen am Ende anteilig auf den Nebenkosten aller Pächter. Das bedeutet: Wenn jemand über Stunden Wasser fördert, damit ein Sprenger bei 30 Grad die Luft befeuchtet, zahlen wir alle mit. Und das – Hand aufs Herz – ist weder fair noch nachhaltig.
Noch dazu wird die Pumpe unnötig belastet. Sie arbeitet ununterbrochen, presst das Wasser in den Kessel, erzeugt Druck – und verschleißt dabei schneller. Reparaturen oder Ersatzteile? Wieder eine Rechnung, die auf uns alle zukommt.
Der Mythos vom grünen Rasen
Viele glauben, ein schöner Rasen brauche täglich viel Wasser. Aber das ist ein Irrtum. Der Rasen liebt keine Dauerberieselung, sondern gezielte, kräftige Wassergaben – und vor allem: zur richtigen Zeit.
Mittags bei praller Sonne? Ein absolutes No-Go.
In dieser Zeit verdunstet der Großteil des Wassers, bevor es überhaupt die Wurzeln erreicht. Es ist, als würdest du versuchen, mit einem Teesieb einen Eimer zu füllen. Da bleibt wenig übrig – außer einer saftigen Stromrechnung und schlechtem Gewissen gegenüber der Gemeinschaft.
Statt dem satten Grün bringt der Sprenger zur Mittagszeit vor allem eines: Stress fürs Gras und Frust bei den Nachbarn.
Es geht auch anders – und besser
Wer seinen Garten liebt, gießt bewusst. Früh am Morgen oder in den kühlen Abendstunden – dann, wenn das Wasser wirklich ankommt. Und bitte nicht täglich, sondern tief und durchdringend – so entwickeln die Pflanzen kräftige Wurzeln und kommen auch mit Trockenphasen besser zurecht.
Ein kurzer Schlauchgang mit der Handbrause reicht oft völlig, direkt am Boden – effizient, zielgerichtet und ohne unnötige Verluste.
Deshalb unser Appell an dich:
Überdenke, wann und wie du gießt. Der Rasensprenger mag bequem wirken, doch er ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der wir dachten: Viel hilft viel.
Heute wissen wir: Weniger ist mehr – vor allem, wenn wir gemeinsam denken.
Schenk deinem Garten das, was er wirklich braucht – nicht mehr, nicht weniger. Und der Pächtergemeinschaft? Die dankt’s dir mit einem stärkeren Miteinander.
Euer Vereinsvorstand